Die Kühn-Orgel in der Reuriether Kirche

Die Reuriether Orgel wurde in den Jahren 1876 bis 1878 von Theodor Kühn aus Schmiedefeld gebaut. Sie gehört zu den ersten Instrumenten, die er selbständig schuf, wobei Kühn fast komplett die Bauweise seines Lehrmeisters Michael Schmidt übernommen hatte. Ihr Pfeifenwerk ist fast vollständig original erhalten geblieben.

Vermutlich ist die Kühn-Orgel bereits das dritte Instrument in dieser Kirche. Über die erste Orgel ist nur bekannt, dass sie bis zum Jahr 1722 in der Reuriether Kirche gestanden hat. An dieser Orgel lernte der Komponist Johann Zacharias Franck das Orgelspiel. Sein Lehrer war der "berühmte Hoforganist" Johann Philipp Käfer aus Hildburghausen. Dieser hatte auch einen weiteren namhaften Schüler, den späteren Orgelbaumeister Nikolaus Seeber aus Römhild. Und dieser Seeber, der privilegierter Hoforgelmacher war und somit das Vorrecht auf den Bau einer neuen Orgel hatte, baute im Jahr 1722 ein Instrument für die Reuriether Kirche. Diese Orgel kostete 400 fl. Sie hatte 18 Register, verteilt auf Haupt- (9) und Brustwerk (5) sowie Pedal (4).


1. Manualwerk - C-d''':

 

Principal 8'

Bordun 16'

Viola di Gamba 8'

Principal 4'

Hohlflöte 8'

Octave 2'

Cornett 3fach

Mixtur 2' 4fach

2. Manualwerk - C-d''':

 

Gedackt 8'

Salicional 8'

Flauto dolce 8'

Gemshorn 4'

Pedalwerk - C-d':

 

Octavbaß 8'

Subbaß 16'

Violon 16'

 

Spielhilfen:

Kalkantenzug

Sperrventil zum Manual

Sperrventil zum Pedal


 

Die Reuriether Kühn-Orgel wurde von Orgelbaumeister Siegfried Jehmlich überholt und gereinigt. Sie konnte am 2. Oktober 1999 festlich eingeweiht werden.