Der Sohn von Christoph Bach und der ältere Bruder von Johann Ambrosius Bach, dem Vater Johann Sebastians wurde in Erfurt geboren. Er erfuhr seine musikalische Ausbildung in Arnstadt sowie am Casimirianum in Coburg. 1668 wurde er Kantor und Organist in Themar, und von 1688 bis zu seinem Tod bekleidete er das Kantorenamt an St. Johannis in Schweinfurt. Dort waren bereits seine Onkel Johann und Heinrich Bach Organisten gewesen.
Sein bekanntestes Werk ist "Siehe, wie fein und lieblich ist es" für zwei Tenöre, Bass, Violine, drei Gamben und Continuo. Er komponierte es an seinem 47. Geburtstag bei einem Besuch in Schweinfurt bei seinen jüngeren Zwillingsbrüdern.
Vier seiner Choralkantaten zu folgenden Liedern sind erhalten: "Vom Himmel hoch, da komm ich her", "O wie selig seid ihr doch, ihr Frommen", "O Haupt voll Blut und Wunden" sowie "Meinen Jesum lass ich nicht". Eine Schweinfurter Inventarliste von 1689 listet noch drei weitere Vokalwerke: "Gott ist unsere Zuversicht", "Wie lieblich sind auf den Bergen" und "Wohl her, lasset uns wohl leben".
Als Georg Christoph Bach sich 1688 um die Kantorenstelle in der freien Reichsstadt Schweinfurt bewarb, legte er einen handschriftlichen Lebenslauf1 bei.
Georgius Christophorus Bach, Cantor und Organist
zu Themar ist gebohren worden zu Erfurdt Im Jahre
Christi 1642 den 6. Septemb. ist von seiner Jugend
an daselbst in die Schul gegangen, seine Studia zu
Arnstadt ferner fortgesezet; darauf Vom l: Tit:l
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gehret worden, deßen dreyen Hn. Söhnen er 4 ½ Jahr
aufgewartet; ist weiter auf begehren nacher Coburgk
an /: Tit:/ Hn. D. Augustum Carpzovium recommendiret
worden, durch deßen Hülfe ein frey hospitium bekommen,
und alda verblieben fast 3 Jahr. Hierauf sich nacher
Leipzig begeben, das juramentum fidelitatis unter Hn
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weisung verrichtet worden. Von l: Tit:l Hn M. Johann
Stumpfen, Decano seel. in gegenwart oberwehnten
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wie auch des damaligen Scholarchen.
Aus diesen Zeilen erfährt der Leser Wesentliches aus dem Leben von Georg Christoph Bach.Meine Betrachtungen beziehen sich auf die zehn Stationen, wo er sich jeweils für längere Zeit aufhielt: Erfurt, Arnstadt, Lobenstein, Coburg, Leipzig, Suhl, Schleusingen, Heinrichs, Themar und Schweinfurt.
1 Landeskirchliches Archiv Eisenach, Ephorie Themar XIV.a.1, Die Besoldungen und Accidentia derer Schulbedienten zu Themar betr., ohne Jahr, unfoliiert.
Georg Christoph Bach wurde am 6. September 1642 in Erfurt, Junkersand 3 geboren1und in der Erfurter „Bachkirche“, der Kaufmannskirche, getauft. Sein Taufpfarrer war Nicolaus Stenger (1609–1680)2. Seine Mutter Maria Magdalena Grabler (1614–1661) stammte aus Prettin, sein Vater Johann Christoph Bach (1613–1661) aus Wechmar.3 Sie heirateten am 18. Oktober 1641 in Prettin4.
Der erste Bach in der Erfurter Stadtmusikanten-Compagnie war Johann Bach (1604–1673)5. Dieser holte seine jüngeren Brüder als Ratsmusiker hierher – zunächst Johann Heinrich (1615-1692), der aber 1641 die Organistenstelle der Ober- und Liebfrauenkirche in Arnstadt übernahm. 1642 folgte Johann Christoph6. Darum wurde Georg Christoph in Erfurt und nicht in Prettin geboren, wie auch seine Geschwister, die Zwillinge Ambrosius (1645–1695) und Johann Christoph (1645–1693), Johann Jacob (1647–1653), Barbara Maria (1651–1651) und Dorothea Maria (1652–1679). Barbara Maria wurde nur einen Tag alt, und Johann Jacob starb mit fünf Jahren7.
Georg Christoph besuchte die Knabenschule der Kaufmannskirche im Haus „Zum Rechen“ (Johannesgasse/Ecke Futtergasse)8. In der Kurrende dieser Schule verdiente er singend sein erstes Geld – später sogar als einer der Vorsänger. Das überliefert der Catalogus eleemosynariorum9.
Bereits im Jahr 1650, also mit nur acht Jahren, wurde er an der Erfurter Universität immatrikuliert.10 Einen besonderen Anteil daran könnte Dr. med. Johann Jacob Rehefeld (1625–1673), der Pate von Johann Jacob, oberster Ratsherr und 1644 Rektor der Universität gehabt haben.11
Welche Instrumente Georg Christoph erlernt hat, lässt sich nur vermuten. In eine Stadtmusikantenfamilie hineingeboren, ließ man dem Erstgeborenen garantiert große Aufmerksamkeit beim Erlernen von Instrumenten angedeihen. Immerhin musste ein Stadtmusikant sich in Erfurt beim Vorspiel „auf zehn unterschiedlichen Streich-, Zupf-, Blas- und Tasteninstrumenten beweisen“12.
Sein Onkel Johann, der in der Nachbarschaft wohnte, war nicht nur Stadtmusikant, sondern auch Organist der Predigerkirchenorgel13. So dürfte Georg Christoph, wie jeder andere Bach auch, nicht um das Bälgetreten herumgekommen sein.
Wie spannend muss da für den Knaben die Orgelbaustelle in der Predigerkirche gewesen sein! Ludwig Compenius (1598–1671) baute dort ab 1647 die Orgel seines Großvaters Heinrich Compenius (nach 1530–1611) um14.
Nach dem Junkersand und einer Mietwohnung in der Kürschnergasse war das Haus „Zum bunten Hirsch“ der letzte Wohnort der Familie Christoph Bach15, bevor sie vermutlich im April 1654 nach Arnstadt zog. Im März hatte Vater Christoph letztmalig das Wachgeld bezahlt.16
1 Die Lebensdaten wurden entnommen: Kurt Hermann Frickel, Genealogie der Musikerfamilie Bach, Niederwerrn 1994 und Hermann Kock, Genealogisches Lexikon der Familie Bach, bearb. u aktual. v. Ragnhild Siegel, Gotha 1995.
2 Weiterführend: Nicolaus Stenger (1609–1680). Beiträge zu Leben, Werk und Wirken, hrsg. von M. Ludscheidt, Erfurt 2011.
3 Wie Fußnote 1, Kapitel 1.
4 K.-R. Mai, Die Bachs, Berlin 2014, S. 135.
5 Wie Fußnote 1, Kapitel 1.
6 Helga Brück, Auf Spurensuche nach Bach in Erfurt, Erfurt 2000, S. 13f.
7 Wie Fußnote 1, Kapitel 1.
8 H. Brück, Von der Apfelstädt und der Gera zum Missouri. 500 Jahre Thüringer Musikerfamilie Bach, Schriften des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt, Jena 2008, S. 42.
9 Rainer Kaiser, Kinder und Jugendliche der Erfurter Bach-Familie als „Allmosen Knaben“ und Sänger der Kaufmannskirche, Jahrbuch MBM 2000, S. 282–289.
10 F. Wiegand, Namensverzeichnis zur allgemeinen Studentenmatrikel der ehemaligen Universität Erfurt für die Zeit von 1637 bis 1816, Sonderdruck aus „Beiträge zur Geschichte der Universität Erfurt“ (1392–1816), hrsg. v. Rektor der Medizinischen Akademie Erfurt, 1966, S. 26.
11 Vgl. K. H. Frickel, Georg Christoph Bach, Flyer zum Tag des offenen Denkmals in Themar.
12 H. Brück, Spurensuche, S. 7.
13 Ebenda, S. 9.
14 Vgl. Thekla Schneider, Die Orgelbauerfamilie Compenius, in: Archiv für Musikforschung, 1937; G. Aumüller, H. Brück, E. Bittcher, Die Compenius-Orgel der Predigerkirche in Erfurt, Mitteilungen des Vereins für die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt, 2012.
15 H. Brück, Die Erfurter Bach-Familien von 1635 bis 1805, in: Bach-Jahrbuch, hrsg. von H.-J. Schulze u. C. Wolff, 1996, S. 101–131.
16 H. Brück, Die Brüder Johann, Christoph und Heinrich Bach und die „Erffurthische musicalische Compagnie“, in: Bach-Jahrbuch 1990, S. 71–77.
Johann Christoph Bachs Berufung und Anstellung zum Arnstädter Hof- und Stadtmusikus erfolgte am 17. Mai 1654 und wurde von Christian Günther, Graf zu Schwarzburg und Honstein, beurkundet1.
Georg Christoph erwähnt die Arnstädter Zeit nur kurz: „seine Studia zu Arnstadt ferner fortgesezet“. Sie war aber entscheidend für seinen weiteren Lebensweg.
Hier fand er in seinem Vetter Johann Christoph (1642–1703) einen gleichaltrigen Gefährten.
Neben der Schule hatten sie wohl auch Unterricht bei ihren Vätern. Besonders prägend dürften die Unterweisungen durch Jonas de Fletin2 (1610-1665), dem Schütz-Schüler und Arnstädter Kantor, gewesen sein.
1 K. Müller, F. Wiegand, Arnstädter Bachbuch, Arnstadt 21957, S. 42f.
2 Kirchenbuch Arnstadt, Trauregister, Jg. 1645, S. 192 „FERIA II. PASCHATOS. proel: 1. Der achtbare vndt wohlgelarthe H. M. Jonas de Flettin, Cantor alhier des achtbaren vndt Kunstreichen H. Samuelis de Flettin Bürgers vndt Bildhauers in Torga Seel: hinterlassener Sohn, vndt die Erbare vndt Tugendsame J. Maria, des Ehrnvesten vndt wohlweisen H. Johannis Jehen Churfl. Sächs. StadtRichters zu Eübenstock in Meissen Eheleibliche Tochter.“
„darauf Vom l: Tit:l Hn Reußen zu Lobenstein im Voigtlande Zum Pagen begehret worden, deßen dreyen Hn. Söhnen er 4 ½ Jahr aufgewartet“.
Wie kam der junge Bach ins Reußenland?
Das Bindeglied zwischen Arnstadt und Lobenstein war wahrscheinlich Jonas de Fletin. Als Heinrich X. (1621–1671) Reuß zu Lobenstein einen Erzieher für seine Söhne suchte, riet ihm möglicherweise sein älterer Bruder Heinrich II. (1602–1670) zu de Fletin. War doch er es gewesen, der de Fletin hatte ausrichten lassen, dass das Arnstädter Kantorat vakant sei. Dem war seinerzeit ein Briefwechsel zwischen de Fletin und Heinrich II.1 gefolgt.
An seiner Stelle vermittelte de Fletin wohl Georg Christoph nach Lobenstein.
Viereinhalb Jahre verbrachte Bach nun als Erzieher und Lehrer der drei Söhne des Lobensteiner Grafen – Heinrich III. (1648–1710), Heinrich V. (1650–1672) und Heinrich VIII. (1652–1711)2 . Im Übrigen war es der Großvater der drei, Heinrich II. Posthumus Reuß (1572–1635), dem die Musikwelt die „Musikalischen Exequien“ von Heinrich Schütz (1585–1672) verdankt.
Im Herbst 1661 starben in kurzer Zeit Georg Christophs Eltern – Vater Christoph am 12. September und Mutter Maria Magdalena am 8. Oktober.3 Nach ihrer Beisetzung kehrte er nicht wieder nach Lobenstein zurück. Für die noch unmündigen Geschwister übernahm der Erfurter Onkel Johann Bach die Vormundschaft. Georg Christoph blieb in Arnstadt bei Heinrich, dem jüngeren Bruder des Vaters.4
1 E. Möller, Westsächsische Musikkultur unter den Herren von Schönburg, in: Mitteldeutschland im musikalischen Glanz seiner Residenzen, MBM 2004, herausgegeben von P. Wollny, Beeskow 2005, o. S.
2 Hierzu Friedrich Majer, Chronik des fürstlichen Hauses der Reussen von Plauen, Weimar und Leipzig 1811.
3 Wie Fußnote 1, Kapitel 1.
4 Siehe H. Brück, Von der Apfelstädt etc., S. 45.
Möglicherweise war es wieder Jonas de Fletin, der sich um den Werdegang seines früheren Schülers sorgte und ihn an das Gymnasium Casimirianum Academicum zu Coburg vermittelte.1 Vielleicht war es aber auch sein früherer Dienstherr Heinrich X. aus Lobenstein, der um seine weitere Ausbildung bemüht war. Mit Bach bezogen nämlich Christoph Andreae, der Sohn des gräflich reußischen Forstbedienten Georg Andreae, und Balthasar Schwar(t)z(ius) im Jahr 1663 die Coburger Schule.2 Wollte er nach Coburg, um mit Christoph Andreae gemeinsam ans Gymnasium zu gehen?
Jedenfalls ist Bach „weiter auf begehren nacher Coburgk an /: Tit :/ Hn. D. Augustum Carpzovium recommendiret worden, durch deßen Hülfe ein frey hospitium bekommen, und alda verblieben fast 3 Jahr.“
August Carpzov (1612-1683) war Jurist und Staatsmann in Coburg.3 Der Eisfelder Superintendent Johann Werner Krauß (1690–1772)4 nennt ihn als „der Rechte[n] Doctor, Canzlar zu Coburg“.5 Carpzov scheint alle schulischen, kirchlichen und juristischen Angelegenheiten südlich des Thüringer Waldes in Händen gehalten zu haben.
Das Casimirianum genoss damals einen hervorragenden Ruf in Deutschland. Bachs Mitschüler kamen beispielsweise aus Meldorf, Hannover, Pirna, Roßbach (bei Passau), Gersfeld, Straßburg i. E.6 Hier lernte Bach Johann Philemon Pfenning (vor 1650–1711)7 aus Sommerach am Main kennen, mit dem er später nach Leipzig zog.
1 Siehe H. Brück, Von der Apfelstädt etc., S. 45.
2 Vgl. Curt Hoefner, Die Matrikel des Gymnasium Casimirianum Academicum zu Coburg 1606–1803, Würzburg 1958.
3 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=August_Carpzov&oldid=218450620 (Abgerufen: 9. Februar).
4 https://d-nb.info/gnd/122696824 (Abgerufen: 9. Februar).
5 Johann Werner Krauß, Beyträge zur Erläuterung der Hochfürstl. Sachsen-Hildburghäusischen Kirchen- Schul- und Landes-Historie […] Zweyter Theil. Von der Stadt und Dioeces Hildburghausen, Hildburghausen 1752, S. 61.
6 Wie Fußnote 2.
7 Informationen über Johann Philemon Pfenning findet man unter www.sw.om-mohr. (Abgerufen: 9. Februar).
Im Sommersemester 1665 wurden Pfenning und Bach in Leipzig immatrikuliert1 .
Die Universität war ihm möglicherweise schon von Heinrich X. empfohlen worden. Dieser hatte dort studiert und war vom Wintersemester 1641 bis zum Sommersemester 1642 sogar deren Rektor gewesen.2 Wahrscheinlicher aber ist eine Empfehlung durch Carpzov, der ebenfalls hier studiert hatte.3
Bach schreibt weiter: „Hierauf sich nacher Leipzig begeben, das juramentum fidelitatis unter Hr D. Ernesto Norico, alß damaligen Magnifico rectore abgeleget, aus mangel aber eintziger Hülfs=Mittel, weil ihm seine beyde Eltern innerhalb i2 tagen in seiner Jugend entfallen, sich daselbst nicht länger alß i. Jahr aufhalten können.“
Auch der aus Naumburg stammende Johann Theile (1646–1724)4 war Student in Leipzig.5 Hatte Bach durch ihn Gelegenheit, Heinrich Schütz kennenzulernen und gar bei ihm Unterricht zu bekommen?6
Da für jedes Semester ein neuer Rektor gewählt wurde, erlebte Bach in kurzer Zeit zwei Rektoren. Unter Johann Ernst Noricus7 (1635–1678)8 legte er den sogenannten Treueeid ab. Das Wintersemester absolvierte er unter Gottfried Welsch (1618-1690) 9 . Ein Weiterstudieren unter Johannes Ittig (1607–1676)10 war ihm aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich.
Aus der Familie des Verwalters der Komturei des Schleusinger Johanniterordens stammend, könnte Ittig seine Kontakte in die hennebergische Heimat genutzt haben, um dem mittellosen Studenten zu helfen. Bereits 1643 war er unter der Rektorschaft Heinrichs X. dessen Konrektor gewesen.11 Bat er seinen Bruder Nikolaus Ittig, den Bürgermeister von Schleusingen12 um Hilfe oder war die alte Bekanntschaft zur Familie des Schleusinger Amtsschreibers Johann Christoph Winter13 von Nutzen? Beides käme in Betracht.
1 Georg Erler, Die iüngere Matrikel der Universität Leipzig 1559–1809, Leipzig 1909, S. 12 u. 33
2 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Heinrich_X._(Reu%C3%9F-Lobenstein)&oldid=216715023 (Abgerufen: 9. Februar).
3 G. Erler, S. LIII.
4 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johann_Theile&oldid=205828804 (Abgerufen: 26. Februar 2022).
5 G. Erler, S. 454.
6 „Theile: Johann Th., ein Musiker des 17. Jahrhunderts, geboren am 29. Juli 1646 zu Naumburg, † am 24. Juni 1724 ebendort. Sein Vater war ein Schneider. Seine Schulbildung erhielt er in Magdeburg und Musikunterricht genoß er beim Cantor Scheffler. Nach Beendigung des Gymnasialunterrichts bezog er die Universität zu Leipzig. Hier betheiligte er sich mehrfach an musikalischen Aufführungen, bald als Sänger, bald mit der Viola da Gamba“, in: Robert Eitner, Theile, Johann, in: Allgemeine Deutsche Biographie 37 (1894), S. 670-672 [Online-Version], https://www.deutsche-biographie.de/pnd117301116.html#adbcontent (Abgerufen: 26. Februar 2022).
7 G. Erler, S. LIII.
8 https://d-nb.info/gnd/104319143 (Abgerufen: 12. Februar 2022).
9 https://d-nb.info/gnd/117345814 (Abgerufen: 12. Februar 2022).
10 http://d-nb.info/gnd/117212458 (Abgerufen: 12. Februar 2022).
11 G. Erler, S. LI.
12 Staatsarchiv Meiningen, Hennebergica Gotha, Akte 1294, Irrungen mit Nikolaus Ittiges, Bürgermeister zu Schleusingen, Sign. 4-10-1110, 1657–1659, darin enth. „Stellungnahme zur Verwendung des Johann Ittiges, Professors in Leipzig, für seinen Bruder“.
13 https://gedbas.genealogy.net/person/show/1244640094 (Abgerufen: 24. Februar 2022).
„Hierauf hat er Tit: Hn. M. Johann: Ludwig Winters, Past: et Superintend: zu Suhla Kinder informiret ein halb Jahr.“
Der in Schleusingen geborene Johann Ludwig Winter (1627–1708) war zunächst von 1651 bis 1653 Rektor des Schleusinger Gymnasiums. 1665 wurde er Superintendent der Suhler Hauptkirche St. Marien, wo er seit 1654 als Diakon und ab dem folgenden Jahr als Archidiakon tätig war.1
In Suhl waren die Hoffmanns zu Hause, mit denen die Familie Bach über das gesamte 17. Jahrhundert eng verbunden war. 2
Winter, den Pfarrer und Seelsorger der Familie des Christoph Hoffmann sen. (um 1575–1636) dürfte Georg Christoph mindestens aus Erzählungen seiner Onkel Johann und Heinrich gekannt haben. Über mehrere Generationen hinweg standen die Hoffmanns immer wieder Pate bei den Bachs.3 . Schon während seiner Kindheit in Erfurt hatte Georg Christoph den fast gleichaltrigen Zacharias Hoffmann (1641-1676) aus Suhl kennen gelernt4 .
Im Jahr 1666 brach in Suhl die Ruhr aus5 . Das könnte der Grund gewesen sein, die Stadt zu verlassen.
1 Siehe Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen, Band 9, Leipzig 2009.
2 „Hierbei ist besonders interessant, dass zwei Enkel des Wechmarer Weißbäckers Veit Bach, Johann und Heinrich Bach, bei ihm jeweils fünf Jahre in die musikalische Lehre gingen und später seine Schwiegersöhne wurden. Johann[es] Bach wurde von 1618 bis 1623 und Heinrich Bach von 1629 bis 1634 von Christoph Hoffmann ausgebildet. Johann Bach wurde Stadtpfeifer und Organist in Erfurt und heiratete 1636 Barbara Hoffmann. Er wird zudem 1635 als Direktor der Ratsmusikanten in Erfurt erwähnt. Während sein Bruder Heinrich Bach Organist in Arnstadt wurde und dort 1642 Eva Hoffmann heiratete.“ siehe Bernd Kramer, Der Stadtpfeifer Christoph Hoffmann sen., in: Die Schröter-Orgel in der St. Petrikirche zu Wandersleben 1724-2009, Wandersleben 2009.
3 Beispielhaft sei folgende Auswahl:
- KB Arnstadt, Taufregister, Jg. 1645, S. 696: „Freitag den 3 Januarij, Teuffling: Johannes Matthaeus wegen Unruhe der Soldaten im Hause getaufft, hernacher Mitwoch den 8 dito in der Kirche zum Barfüsser eingesegnet worden. Eltern: H. Heinrich Bach Organist / F. Eva, Gevattern: 1 Johann Christoff Hoffman Musicant zu Sula“; - - Kb Eisenach, Taufregister, Jg. 1669, S. 705r.: „17. Oktober, Johann Christoph Bachen Organisten Söhnlein Johann Nicol., Gev: I. H. Johan Christoph Hofmann, Armaturhändler zu Suhla am düringer waldt“;
- KB Gehren, Taufregister, Jg. 1675, S. 6, Nr. 26: „20. 9bris ist dem Organisten alhier, Herrn Johann Michael Bachen ein Töchterlein Friedelena Margaretha getaufft […] Herrn Bürgermeister Johann Christoph Hoffmanns in Suhla, Haußfrau, Frau Margaretha“;
- KB Gehren, Taufregister, Jg. 1708, S. 914: „puellus Johann Christoph Bach, natus d. 18. Februar: parentibus H. Joh. Christoph Bach, Cantor, und Susanna Margretha. renat. d. 19. dito, Susceptores … Johann Christoph Hoffmann, Bürgmstr. und Armatur Händler in Suhla, weil er aber abwesend vertrat seine Stelle H. AmbtSchreiber Justus [...]absers“.
4 „im 15. Jahr seines Alters zu einem berühmten und kunsterfahrenen Organisten und Musico, nemlich Herrn Johann Bachen verschicket da Er auch auf die 4. Jahr lang sich aufgehalten und seiner Kunst zum fleißigsten auf allerhand Instrumenten und Seitenspielen obgelegen und die Music dergestalt erlernet daß man ein sonderliches Ergetzen und Gefallen daran gehabt.“, siehe Leichenpredigt von Johann Ludwig Winter, Des Ehrngeachten und Kunsterfahrnen H. Zachariae Hofmanns berümbten Musicanten […], Schleusingen 1676.
5 Ferdinand Werther, Sieben Bücher der Chronik der Stadt Suhl in der gefürsteten Grafschaft Henneberg, Erster Band, Suhl 1846, S. 262.
„Ferner bey Tit: Hn Carl Christian Förstern, E. E. OberAmbtmann zu Schleusingen sich für einen Praezeptoren gebrauchen laßen ¾ Jahr.“
Carl Christian Förster (1618–1695) war als der Sachsen-Naumburgische Oberamtmann für die Ämter Schleusingen, Suhl, Kühndorf und Benshausen zuständig1 und hatte seinen Sitz auf der Schleusinger Bertholdsburg.
Es ist schon bemerkenswert, dass Förster seine Kinder nicht auf das nahegelegene, damals sehr angesehene Gymnasium2 schickte sondern sich einen eigenen Hauslehrer leistete. Möglicherweise gefiel es dem Amtmann nicht, dass die Schule „in die unterste Klasse Schüler ohne jede Vorkenntnis“3 aufnahm.
In unmittelbarer Nachbarschaft der Bertholdsburg (Bachs Arbeitsplatz) befand sich die Johanniskirche4 , in der Johann Sebastian Steurlein5 als Pfarrer, Christoph Strunck6 als Organist und Christian Pretzel als Kantor amtierten. Sicherlich gehörten diese drei zu Bachs engerem Bekanntenkreis.
Nachdem Christian Pretzel bis 1655 Kantor an der Johanniskirche zu Saalfeld7 gewesen war, vereinte er in Schleusingen von 1656 bis 1676 das Amt des „Cantor figuralis“ mit dem des „Cantor choralis“.8 Doch es blieb wohl nicht nur bei der musikalischen Zusammenarbeit. Im Februar 1667 heiratete Georg Christoph Bach in Schleusingen Pretzels Tochter Anna Juditha (16469 –1700)10 .
1 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Carl_Christian_F%C3%B6rster&oldid=179767080 (Abgerufen: 7. Februar 2022).
2 Das 1577 gegründete Gymnasium ist eines der ältesten in Deutschland. Bekannte Schüler waren beispielsweise Melchior Vulpius (1570–1615), Georg Neumark (1621–1681), Sebastian Franck (1606–1668), Johann Friedrich Doles (1715–1797) und Daniel Elster (1796–1857).
3 G. Wengerodt, R. Wernicke, Schleusingen – eine Schulstadt, in: Schleusingen in Vergangenheit und Gegenwart 1232 bis 1957, Hildburghausen 1957, S. 63.
4 Das Kirchengebäude wurde in den 1720er Jahren durch ein neues größeres ersetzt.
5 Laut https://d-nb.info/gnd/115501835(Abgerufen: 14. Februar 2022) ging Johann Sebastian Steurlein in Schleusingen zur Schule, war Student in Marburg, Schulmeister in Bettenhausen, wurde 1638 Pfarrer in Rentwertshausen, dann in Höllrich und 1649 in Leutersdorf. Bevor er 1657 als Archidiakon nach Schleusingen zurückkam, war er 1654 Diakon in Meiningen. Sein Großvater war der Liederdichter Johann Steurlein (1546–1613) – siehe Evangelisches Kirchen-Gesangbuch, Berlin 1977, Die Verfasser, S. 36.
6 Christoph Strunck (Strungk) war eine achtungsgebietende Persönlichkeit und stand als Organist in hohem Ansehen. Siehe Fritz Thörmer, Das kirchenmusikalische Leben in der Stadt Schleusingen, Manuskript [o. J.]. Aus seinem Traueintrag ist außerdem zu erfahren: „1666 13.5. der EhrenVeste und Kunstreiche Herr Christoph Strunck wohlverordnete Organist allhier, des auch EhrenVesten und Kunstreichen H. Benigni Strunks weijland Organistens zu Hermannsburgk im Fürstenthumb Lünenburgk nachgelaßener Eheleiblicher Sohn /: und :/ Jungfrau Maria Eva, des Ehrbarn und wohlweisen Herrn Caspar Müllers, Bürgers, Goldschmieds und gemeinen StadtVormund Eheleibliche Tochter allhier“, zit. nach NL Löffler, Sonderheft Schleusingen, [handschr., ohne Jahr, ohne Seite].
7 H. Kock, Genealogisches Lexikon, S. 178.
8 Der Cantor figuralis hatte allein die Figuralmusik in Kirche und Schule, ganze Leichen, Vorsingen zu Neujahr, Gregorienfest usw. Der Cantor choralis (Alltags-Cantor) hatte die Choralgesänge, Betstunden, Halbe- und Viertelsleichen. Vgl. Musik und Kirche 1950, S. 158f.
9 Anna Juditha Pretzel wurde am 24. Dezember 1646 getauft. Siehe Kirchenbuch Saalfeld, Taufregister Jg. 1646, S. 335.
10 Wie Fußnote 3.
„Ist von obengedachten Hn Superint: zu Suhla nach Heinrichs vor einen Organisten und Schuldiener befördert worden, welchem Diensten er Vorgestanden 8 Monath.“
In Heinrichs1 , einem Dorf vor den Toren der Stadt Suhl, trat Bach 1666 sein neues Amt an.
Bisher war er nur als Privatlehrer der Knaben seiner Dienstherren tätig gewesen. Die Schulmeisterstelle an der Mädchenschule dürfte eine gehörige Umstellung bedeutet haben. Erstmalig wird er auch als Organist bezeichnet und dürfte als solcher zuvor eine solide Ausbildung erfahren haben. Denkbar ist, dass er seit seiner Kindheit jede Gelegenheit gesucht hatte, sich auf der Orgel weiterzubilden.
Im Jahr 1665 hatte der Suhler Orgelbauer Caspar Lehmann (?-1678) eine Orgel in die Kirche St. Ulrich zu Heinrichs gebaut.2 Lehmann und Bach dürften sich bereits in Suhl kennengelernt haben.3
ANNO 1667 […]
Februarius den 20. Alhier copulirt worden
Der Ehrngeachte und wohlgelahrte H Georg Christoph Bach jetziger Zeit Organist und Mägleins Schulmeister zum Heinrichs, des weiland wohlgeachten und kunstreichen H. Christoph Bachen berühmten Musici und gewesenen StadtPfeiffers zu Arnstadt nachgelaßener eheleiblicher Sohn die Viel-Ehr und Tugendsame Jungf. Anna Juditha des Ehrnvesten vorachtbarn und wohlgelahrten H. Christian Pretzels des Fürstl. Sächß. Henneberg. Gymnasii wohlverordneten Collegae und Cantoris eheliche älteste Tochter alhier.4
Der Hochzeitstag war ein Mittwoch – Aschermittwoch.5 Warum wählten sie diesen Tag? Der Beginn der Fastenzeit machte eine Feier unmöglich.
Unter anderen Umständen hätte man von einer großen Hochzeitsfeier ausgehen können.
Wenn man an die Hochzeit von Johann Christoph (Georg Christophs Bruder aus Arnstadt) mit Martha Elisabetha Eisentraut am 29. April 16796 in Ohrdruf denkt, bekommt man eine Ahnung, welche Register die Bachs zu ihren gemeinsamen Feiern ziehen konnten.7 Selbstverständlich war, dass man eigens für einen solchen Anlass etwas komponiert und aufgeführt hat. So war es auch mit der Hochzeitskantate „Meine Freundin, du bist schön“ des Eisenacher Organisten Johann Christoph Bach, die er für die obengenannte Ohrdrufer Hochzeit komponiert hatte.
Dass die neuerbaute Orgel der Ohrdrufer Michaeliskirche gespielt werden konnte, war weniger selbstverständlich. Allem Anschein nach hatte Caspar Lehmann das Orgelwerk nicht vollenden können, weil er bereits Monate zuvor gestorben war.8 In der Woche vor der Hochzeit inspizierte Lehmanns Geselle Johann Conrad Weißhaupt (1659–1727)9 aus Seebergen das Instrument. Das vermeldet sein Gutachten vom 26. April 1679 mit der Angabe einer Reihe von Fehlern10 .
Wenn der Organist unter den Bachen der damaligen Zeit - Johann Christoph aus Eisenach - die Orgel geschlagen hat, dann dürften bei seiner Versiertheit die Mängel nicht so ins Gewicht gefallen sein. War er möglicherweise der einzige Bach, der 12 Jahre zuvor auch bei der Hochzeit in Schleusingen zugegen war?11
Egal welche und wie viele Bache zu Georg Christophs Hochzeit nun anwesend waren und wie groß die Hochzeitsfeier ausfiel – es wurde die Orgel gespielt. Auf der linken Seite des Chorraumes hing sie wie ein Schwalbennest über den Köpfen des Brautpaares. Erbaut hatte sie zwischen 1626 und 1629 Andreas Weise12 (1596–1670)13 .
Ein reichliches dreiviertel Jahr später, am 8. April 1668, wieder an einem Mittwoch, war die Hochzeit von Elisabeth Lämmerhirt und Ambrosius Bach14 . Diese wird wohl der Anlass für eines der legendären Familientreffen der Bachs gewesen sein.
1 Karl Gottlob Dietmann, Kurzgefaßte Kirchen= und Schulgeschichte der gefürsteten Graffschaft Henneberg, Gotha 1781, S. 130: „3. Heinrichs. Ein Flecken von hundert zweij und sechzig Häusern. Hier war schon im zwölften Jahrh. eine Kirche, die ein Graf Gebhard von Nordeck St. Ulrico zu Ehren gestiftet.“ S. 131: „7. Pfarrer war seit 1651 M. Martin Bauer, zuvor Rector zu Suhl, 1668 nach Wiedersbach berufen“.
2 Rechnete Bach damit, für längere Zeit Organist in Heinrichs zu bleiben und regte deshalb ein größeres Instrument an? – Die ursprünglich für Heinrichs gebaute Orgel von 1665 verkaufte Lehmann 1674 nach Haina. Vgl. T. Sterzik, Nicolaus Seeber – Organist, Orgelbauer, Komponist und Lehrer, in: Thüringer Orgeljournal 2021, S. 32–64.
3 Lehmann war Geselle bei Johann Georg Künzinger (ca.1660–um 1665), als dieser 1652 eine Orgel in die Suhler Stadtkirche baute. Siehe Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas, Lexikon süddeutscher Orgelbauer, Wilhelmshaven 1994, S. 222.
4 Kirchenbuch Schleusingen, Trauregister, Jg. 1667, S. 125 Nr. 17.
5 Siehe Ewiger Kalender auf www.stilkunst.de.
6 Kirchenbuch Arnstadt, Trauregister, Jg. 1679, S. 517, Nr. 2. [zwischen Fer. ii Paschatos und Domin Misericordias Dom.] […] / II und 3 Mahl. „Der Kunst er fahrene, Herr Johann Christoph Bach, Gräfl. Schwartzbl. Musicant alhier, deß Kunst er fahrnen Herrn Christoph Bachens Stadt-Musicantens alhier Seel. hinterlaßener, eheleibl. Sohn, und die tugendsahme, Junge fer Martha Elisabeth weyland Herrn Frantz Eißentrauts Schuldieners und Kirchners in Ohrdruff Sel. hinterlassene Eheleibl. Tochter, diese sind zu Ordruff copullirt worden“.
7 V. Hagedorn, Bachs Welt. Die Familiengeschichte eines Genies, Reinbek bei Hamburg 2016, S. 142ff.
8 Schreiben vom 18.2.1679 „als des verstorbenen Orgelmachers zu Suhla leibliche Schwester“, Stadtarchiv Ohrdruf, Rep. IV Loc. 12 No. 4., fol. 8., (Mitteilung von Stefan Antweiler).
9 U. Pape, W. Hackel, A. Lobenstein, Lexikon norddeutscher Orgelbauer, Band 1, Berlin 2019.
10 Johann Conrad Weißhaupt, Orgelgutachten vom 26.4.1679, Stadtarchiv Ohrdruf, Rep. IV Loc. 12 No. 4., fol. 13, (Mitteilung von Stefan Antweiler).
11 Der Großteil der Familie Bach lebte damals nördlich des Thüringer Waldes. Diesen zu überqueren war recht mühsam, im Winter fast unmöglich. Von Eisenach aus ging das am ehesten. Man folgte der Werra flussaufwärts und konnte so die tiefverschneiten Höhenzüge des Thüringer Waldes umgehen.
12 T. Sterzik, Schleusingen, in: Musikland Thüringen 2020, Regensburg 2020, S. 159.
13 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Andreas_Wei%C3%9F_(Orgelbauer,_1596)&oldid=215205277 (Abgerufen: 7. Januar 2022).
14 Wie Fußnote 1, Kapitel 1.
Im Sommer 1667 trat Bach eine neue Stelle als Kantor und Organist an der Stadtkirche St. Bartholomäus zu Themar und als Lehrer an der dortigen Lateinschule, der Schola Themarensis, an.1 Er folgte im Amt Maternus Meeder. Das vermerkt das Kirchenbuch2 , aber auch ein Schreiben des Coburger Konsistoriums, unterzeichnet vom Kanzler August Carpzov3 .
Für die folgenden 21 Jahre bildete Themar nun den Lebensmittelpunkt der Familie Bach.
Im Wohnhaus der Bachs, im Kantorat, wurden elf Kinder geboren und in der gegenüberliegenden Bartholomäus-kirche getauft: Johann Valentin (7. Januar 1669), Maria Juditha (24. Januar 1670), Anna Sibylla (30. Juli 1672), Johann Ernst (19. März 1674), Johannes Matthäus (6. Januar 1676), Justina Maria (4. April 1677), Johannes Christian (15. März 1679), Maria Elisabeth (1. Oktober 1680) und schließlich Johanna Elisabeth (23. März 1682).4 Von den elf Kindern starben fünf im frühen Kindesalter und wurden auf dem Themarer Friedhof begraben. Die Wahl der Paten deutet nicht nur auf den zum Teil elitären Bekanntenkreis, sondern auch auf Bachs gesellschaftliche Stellung als Kantor.
Wenig Erfreuliches brachte das Themarer Schulwesen mit sich.5 Trotz regelmäßiger Ermahnungen an die Eltern, ihre Kinder zur Schule zu schicken, scheint sich der Schulbesuch in Grenzen gehalten zu haben6 . Darüber berichtet der „Castenmeister“:
daß d. Themarer ihre Kinder sehr infleißig in di Schule schicken … ds die meisten der Themarer Kinder die Schulen nicht …, sondern mehren theils Handwerk lernen oder mitt denen Eltern den ackrbau treiben, oder über land mitt ihnen fahren … daß die Eltern ihren Kindern keine lat. Bücher kauffen.7
Trotz alledem muss es Bach gelungen sein, mit den Knaben ein hohes kirchenmusikalisches Niveau zu erreichen. In einer Inventarliste seines Nachfolgers Johann Georg Himmel findet man die damals in Themar verwendeten Noten.8
Auffällig sind die Manuskripte 2 und 4, da hier namentlich kein Komponist genannt ist. Handelt es sich hierbei womöglich um Kompositionen von Georg Christoph Bach?
Der Vergleich dieser Liste mit einem Inventarverzeichnis9 aus der Zeit nach 1671 scheint diese Vermutung zu stützen. Unter Punkt 11 ist dort notiert: „Acht neüe geschriebene Stimm Hr Johan Rau alhier verehrt“. Rau war 1676 Pate bei Johannes Matthaeus Bach10 und demnach ein guter Bekannter oder Freund der Familie. Könnte Bach ihm dieses Stück gewidmet haben?
Während seiner Themarer Amtszeit erlebte Bach fünf Dekane: Johann Stumpf (1648 bis 1671), Samuel Scheiner (1672 bis 1673), Heinrich Fergen (1673 bis 1676), Paul Sternbeck (1676 bis 1683) und Andreas Lencer (1683 bis 1708)11 .
Infolge des Todes von Herzog Ernst dem Frommen12 1675 wurde Themar Teil des neuen Herzogtums Sachsen-Römhild. Dessen Herzog Heinrich unterhielt nebst einer sehr aufwendigen Hofhaltung auch eine Hofkapelle. Dieser stand ab 1687 Johann Georg Conradi (1645–1699) als Hofkapellmeister vor13 . Ob sich Bach insgeheim Hoffnung auf diesen Posten gemacht hatte?
1 Siehe masch. Aufzeichnung zu Georg Christoph Bach von Hartmut Wenzel, Themar. Interessant sind auch die akribischen Aufzeichnungen in der Themarer Schulchronik (Schulhauptbuch 1640–1878, Bestand Stadtarchiv Themar), in welche Bach auch die Namen der Schüler, der Klassen sowie der Lehrer und Prüfer aufgeschrieben hat.
2 Kirchenbuch Themar, Verzeichnis der Pfarrer, Dekane, Diakone, Lehrer 1575–1737, S. 13. „Anno 1667 d. 26. Junij Omniam bonoram favore et amore gantens fuus Maternus Meder ad informationem puellarum et [organodian] Meinungensium abitum a nobis pararit. Faxit suprem, ille scholarum au(t)xor valtor Christus JESVS, vt Spartam dene feliciter adeat, felicius ornet, felicissime tandem deponat, Amen. Amen. [Hierzu ergänzt Dekan Andreas Lencer:] Cui successit Georgius Christophorus Bach Erphordiensis Thuringus. ward Cantor zu Schweinfurt A. 1688 mente julio d. 18“.
3 Landeskirchenarchiv Eisenach, Ephorie Themar, Sign. 6.1. Acta Die Bestellung deß Organisten und Teutschen Schuldienstes betr. 1699: „Maternus Meder, Cantor und Organist zu Themar nacher Meiningen zum Organisten und Teutschen Schuldienst vociret und angenommen worden … Und nun selbige Stelle der nechsten wieder zu ersetzen, darzu aber der Schulmeister zu Heinrichs, Georg Christoph Bach sich unterthänigst angemeldet, auch in Vorschlag gebracht worden … Wir hiermit, Ihr wollet berühmten Bachen … zu solchen diensten ehestens aufnehmen … Coburg am 1. Juli Anno 1667“.
4 Siehe Anlage 1.
5 Landeskirchenarchiv Eisenach, Ephorie Themar, 12-023, Signatur 500 [XIV b2], Die lateinische Schule zu Themar betrl. 1672-1678, fol. 8f.: „Nachdem mann auch wargenommen, wie hirhero viel Eltern ihre in der Schul gewesene Kinder nicht allein Von selbst ohne Vorbe[…] der Ministerii und der Praeceptorum aus der Schul, ehe sie noch in dem Catechismo recht gründlich erfahren, oder fertig lesen und Schreiben und rechnen können, aus der Schul genommen; sondern auch nicht wenig ihre zu haus felende und zur Schul tüchtige Kinder noch nicht einmahl hierin geschickt, als und aber dadurch die Schul in merckliche […] kommt, auch den Kindern ein unüber windlicher Schade zugefüget wird … als werden alle Eltern hiermit erinnert, Vermahnet und gebeten, Sie wollen Ihrer Kinder beßer warnehmen, und nicht etwan mehr Vor deroselben Leib und Seele als seele sorgen, sondern allen müglichen fleiß anwenden, daß selbige in der Zucht und Vermahnung zu gerrn mögen auferzogen werden, und deswegen fleißig Zur Schulen schicken. Auch ihr lieben Eltern ein junges baumlein läst sich ziehen, nicht ein alter stamm. Der Kinder herz ist wie ein weiches wachs, dahin kann mann bilden, was mann will.“
6 Ebenda, S. 6: „Vermahnung an die Eltern, daß sie nach gehaltener Ernde ihre Kinder wie der zur Schule schicken sollen … Die Schuljugend auch zu ihrer Ergetzung Zeit genug gehabt … Eltern freundlich erinnert, Ihre Kinder wieder so wol vor – als nachmittage fleißig zur schul zu schicken, damit was diese Ferien oder so genannte Hundestage über dieselbe verseümet und vergeßen haben, durch neüen Fleiß ersetzet und herein gebracht werde.
7 Ebenda, S. 12.
8 Siehe Anlage 2a.
9 Siehe Anlage 2b+c.
10 Siehe Anlage 1.
11 Thüringer Pfarrerbuch, Band 7, Sachsen-Meiningen, Leipzig 2017, S. 91.
12 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ernst_I._(Sachsen-Gotha-Altenburg)&oldid=219475951 (Abgerufen: 10. Februar 2022).
13 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Johann_Georg_Conradi&oldid=216086828 (Abgerufen: 10. Februar 2022).
Johann Philemon Pfenning, Schüler- und Studienkollege aus Coburg und Leipzig, war inzwischen Ratsherr in Schweinfurt1 . Vielleicht war er es, der Bach auf die nach dem Tod von Johann Nicolaus Eccard (1636–1687)2 freigewordene Kantorenstelle hingewiesen hatte.
Aufgrund von Streitigkeiten in Themar könnte Bach längst nach einer neuen Stelle Ausschau gehalten haben. Jene werden in einem Brief von dem Coburger Kantor Friedrich Heinrich Agricola3 vom 11. Juli 1688 angedeutet:
Dieser Mensch [Identität ungeklärt] gibt künfftig einen guten Rectorem, wird sich auch gewißlich gegen den Herrn Gevatter wohl verhalten, und keine strittige Sachen wieder Ihn vornehmen, wie der stolze Bach gethan, welcher meinet zu Schweinfurth gefischet zu haben, aber gewißlich er wird sich i000 mahl wieder nach Themar wünschen.4
In Schweinfurt war der Name Bach wohlbekannt. Zunächst, ab 1633, wirkte Georg Christophs Erfurter Onkel Johann als „Instrumental musicus“ und ab 1634 für ein Jahr lang als Organist. Von 1634 bis 1636 war der andere Erfurter Onkel Heinrich hier Stadtmusicus.5 1686 hatte sich sein Vetter Christoph aus Eisenach erfolgreich auf das Organistenamt beworben und war im selben Jahr berufen worden. Wegen eines offenen Verfahrens erhielt er aber vom Eisenacher Rat keine Entlassungspapiere.6
Über den vierten Bach vermeldet die Schweinfurter Literatur nicht viel: „Georg Christoph Bach, Kantor bis 1697, nur wenige Jahre im Amt7 .. Über seinen Kollegen, den Organisten Johann Friedrich Weselius (vor 1650–nach 1713), der anstelle seines Vetters die Stelle bekam, ist mehr zu erfahren8 .
Laut dem Bestandsverzeichnis der Schweinfurter Musikaliensammlung, die den handschriftlichen musikalischen Nachlass von Johann Nicolaus Eccard (1636–1787) beinhaltet, erklangen bereits vor Bachs Bewerbung und Amtsantritt vier seiner Kompositionen in der Schweinfurter Johanniskirche9 . Dieser Nachlass wurde gleich zu Beginn von Bachs Amtszeit im „catalogorum der Musikalischen Stück“ verzeichnet und durch Bach selbst geprüft.10
Schon im Herbst 1688 befürchteten die Schweinfurter einen bevorstehenden Einfall der Franzosen. Zu ihrem Schutz quartierte sich der sächsische Kurfürst Johann Georg IV. mit seinen Truppen ein, mit denen er erst am 22. Mai des folgenden Jahres wieder auszog11 .
Nun endlich konnte Bach seine weitverzweigte Familie nach Schweinfurt einladen. Hat es hier eines der legendären Familientreffen gegeben?
An seinem 47. Geburtstag, dem Freitag vor dem 15. Sonntag nach Trinitatis, waren zumindest seine Brüder Ambrosius und Christoph unter den Gästen. Vom Erfurter Spross dieses Familienzweiges waren sie die letzten drei, die noch lebten. Reichlich zehn Jahre zuvor war die Schwester Dorothea Maria (1652–1679) in Eisenach gestorben.12
Das einzige von Georg Christoph Bach erhaltene Werk ist seine für diesen Geburtstag komponierte Kantate. Als Text wählte er mit Bedacht den 133. Psalm: „Siehe, wie fein und lieblich ist‘s, wenn Brüder einträchtig beieinander wohnen.“
Der Schweinfurter Bachforscher Kurt Hermann Frickel schrieb dazu folgendes:
Das Original dieser Geburtstagskantate ging im Zweiten Weltkrieg verloren.
Zum Glück hat sich eine Schwarz-Weiß-Abbildung […] des ursprünglich mit Wasserfarben bemalten Titelblattes erhalten.
Die Illustrationen sollen die zwischen den drei Brüdern obwaltende Harmonie zum Ausdruck bringen: Das Wort florens (blühend) ist versinnbildlicht durch ein dreiblättriges Kleeblatt, firma (fest) durch ein Schloss, das drei Ketten zusammenhält, suavis (lieblich) durch ein Triangel mit drei Ringen. Die deutsche Übersetzung des lateinischen Titels lautet etwa folgendermaßen: „Des Dreigespanns der deutschen Bach-Brüder blühende, feste und liebliche Eintracht, anhand des 133. Psalms dargestellt und musikalisch ausgeschmückt durch zwei Tenöre, Baß, Violine, drei Gamben und Continuo von dem ältesten der Brüder, Georg Christoph Bach, Kantor zu Schweinfurt, am 6. September 1689, dem Tag, da er mit Gottes Hilfe sein 47. Lebensjahr vollendete.“
Die Komposition wurde für drei Solostimmen (2 Tenöre, 1 Baß) – die Vokalparte waren offenbar den drei Brüdern zugedacht –, sowie Begleitinstrumenten (1 Violine, 3 Gamben) geschrieben.
In der Regel wird jedes Thema dreimal angestimmt. Schließlich ist das Werk selbst dreiteilig und besteht aus instrumentalem Präludium, Vokalteil und einer parallellaufenden Text- und Tonwiederholung. Auch die Psalmnummer 133 ist in dem gegebenen Zusammenhang wohl als Symbol der „Drei-Einheit“ zu verstehen. Ihre Ziffernfolge kehrt in der Disposition der konzertierenden Stimmen wieder: 1 Violine, 3 Gamben, 3 Singstimmen (eigenartig ist, dass diese Kantate nur 132 Takte aufweist).13
Dividiert man 132 durch 3, ergibt es 44, das Alter seiner Brüder. Eine Bachsche Finesse?
Am 18. Oktober 1690 starb Caspar Heunisch (1620–1690). Er war Superintendent wie auch Professor und Inspektor des Schweinfurter Gymnasiums14 und Bachs Dienstherr.
Im Anhang der Leichenpredigt findet man unter EPICEDIA SVINFURTENSIA FAUTORUM ET AMICORUM einen von Bach verfassten Nachruf15 . Durch die von den Grafen von Stolberg angelegte Leichenpredigten-Sammlung sind noch vier weitere Kondolenzgedichte überliefert16 .
Es waren schwierige Zeiten für die Bachs in Schweinfurt. Einquartierungen von Truppen bestimmten auch die folgenden Jahre17 . Zu allem Überfluss brach 1691 die Ruhr aus, so „daß an einem Tage 10 Kinder beerdigt wurden.“18 Auch wenn Bachs Familie davon nicht unmittelbar betroffen war, hatte dies doch Auswirkungen auf den Unterricht in der Schule.
Dazu kamen Missernten und drohende Hungersnot19 .
Im Mai [1693] berathschlagte der Magistrat über Maßregeln, wie dem drohenden Andringen der Franzosen gegen den Kreis vorzubeugen […] Die Werke um die Stadt wurden neu befestigt, Bürger, Unterthanen und Handwerksburschen in den Waffen geübt … Bei Hochzeiten und Taufen wurden Mahlzeiten, Musik und Tanz abgestellt, dagegen zu fleißigerem Gebet im Hause, wie in der Kirche ermuntert; für die Freitagsbetstunde die Absingung der großen Litanei und das Läuten während des Vaterunsers in Sonntags= und Wochengottesdiensten, auf jeden Werktag Nachmittags 3 Uhr das Läuten der großen Glocke zu inbrünstiger Anrufung Gottes in einem andächtigen Vaterunser […] sodann für Kirche, Chor und deutsche und lateinische Schulen eine Auswahl von Gebeten und Gesängen, wie sie den durch Kriegslasten und Theuerung schweren Zeitumständen angemessen, angeordnet.20
Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, erreichte Georg Christoph nun auch noch die Nachricht vom Tod des Bruders. Christoph war am 25. August 1693 in Arnstadt gestorben.21 Sein Zwillingsbruder Ambrosius sollte ihn nur um anderthalb Jahre überleben. Er starb am 20. Februar 1695 in Eisenach,22 zwei Tage vor seinem 50. Geburtstag. Sein jüngster Sohn Johann Sebastian war da noch nicht einmal 10 Jahre alt.
Doch es gab auch frohe Ereignisse.
Am 1. Mai 169423 wurde Johann Valentin Bach zum Obertürmer und Stadtmusikus bestellt. Wenige Monate später, am 25. September, heiratete er Anna Margaretha Brandt in der Johanniskirche, dem Dienstort des Vaters24 . Dort war am 24. Juni 1694, dem Johannistag, die prachtvolle Kanzel eingeweiht worden.25
Das Leben von Georg Christoph Bach und das seiner Familie war überschattet von den Folgen des Dreißigjährigen Krieges und dem seit 1689 von Frankreich gegen einen Teil Deutschlands geführten achtjährigen Krieg. Den Friedensschluss vom 30. Oktober 169726 erlebte er nicht mehr. Georg Christoph Bach starb am 27. April 1697 in Schweinfurt27 . Als Erstgeborener hatte er alle seine Geschwister überlebt. Er hinterließ seine Frau Anna Juditha, drei erwachsene und drei unmündige Kinder.28
Der Themarer Dekan Johann Andreas Lencer wählte jährlich eine Jahreslosung und stellte diese den Einträgen im Kirchenbuch voran. Das Jahr 1697 ist überschrieben mit: „SIT FELIX OMNIBUS hic locus CIVIBUS, ET iuxta Psalmum Natalitium CXXXIII“29 - „Siehe, wie fein und lieblich ist’s, dass Brüder einträchtig beieinander wohnen.“
1 Wie Fußnote 7, Kapitel 4.
2 K. H. Frickel, Kantoren und Organisten an der St. Johanniskirche in Schweinfurt, in: Streiflichter auf die Kirchengeschichte in Schweinfurt, Schweinfurt 1992, S. 294.
3 „19. Friedr. Heinr. Agricola, aus Thüringen, kam auf recommendation des Superint. Güthens zum Cantorat, danckte 1680. ab, ward Hof=Inspector zu Römhild. Hernach Cantor zu Coburg. +1691 23. Dec vid. Thomae p 522.“ in: Johann Werner Krauß, Beyträge zur Erläuterung der Hochfürstl. Sachsen=Hildburghäusischen Kirchen=Schul= und Landes-Historie, Zweyter Theil, Hildburghausen 1752, S. 311.
4 Landeskirchenarchiv Eisenach, Ephorie Themar 82, Decanate Acta Die Bestellung des Cantorats zu Themar betrl. 1688-1747 xiv. B 2, unfoliert.
5 Wie Fußnote 3, S. 295.
6 Rainer Kaiser, Johann Christoph Bachs Berufung auf die Schweinfurter Organistenstelle, in: Bach-Jahrbuch, hrsg. von Hans-Joachim Schulze u. Christoph Wolff, 1999, S. 191ff.
7 Oskar Kaul, Zur Musikgeschichte der ehem. Reichsstadt Schweinfurt, Würzburg 1933, S. 41.
8 „Joh. (Friedr.) Weselius […] 1686–1713, war vorher Hoforganist in Eisenach und französischer Violinist. Wegen Ehebruchs wurde er entlassen. Er zog den Stadtverweis der schimpflichen Kirchenbuße vor. Seine Einnahmen bestanden in 75 fl. Gehalt, ½ Acker Brennholz, nebst den Akzidentien. Nach Gerber (Altes Tonkünstler=Lexikon II. S. 800) ist er der Verfasser eines kurzgefaßten musikalischen Lehrbuchs „Principia Musica, oder Gründlicher Unterricht zur musicalischen Wissenschaft, für die lateinische Schuljugend in der Kayserl. freyen Reichs=Stadt Schweinfurt“. Nürnberg 1697“, so in Oskar Kaul, wie Fußnote 89, S. 44.
9 P. Wollny, Materialien zur Schweinfurter Musikpflege im 17. Jahrhundert: Von 1592 bis zum Tod Georg Christoph Bachs (1642-1697), in: Schütz-Jahrbuch 1997, S. 115, 117, 125.
10 Ebenda, S. 119f.
11 Heinrich Christian Beck, Chronik der Stadt Schweinfurt, Zweiter Band. Erste Abtheilung, Schweinfurt 1841, Sp. 106: „J. 1688. (Besorgnisse wegen eines Einfalls der Franzosen.) Am 14. Oct. wurde wegen drohenden Einfalls der Franzosen in den Kreis ein Buß= Bet= und Fasttag gehalten. Zugleich wurde die Stadt befestigt, die Bürgerschaft sammt den Handwerksburschen bewehrt und in Pflicht genommen, und das Geschütz auf die Wälle gebracht. – Am 8. Dec. kam der Kurfürst Johann Georg IV. von Sachsen, welcher den fränkischen Kreis mit seinem Corps gegen den Einfall der Franzosen zu beschützen beauftragt war, mit seinem Hof= und Generalstabe hierher in die Winterquartiere. Des anderen Tages besuchte er den Sonntagsgottesdienst. J. 1689 … Am 22. Mai brach der Kurfürst zur Armee nach dem Rheine auf …“
12 Wie Fußnote 1, Kapitel 1.
13 K. H. Frickel, Georg Christoph Bach, Flyer zum Tag des offenen Denkmals in Themar.
14 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Caspar_Heunisch&oldid=216699025 (Abgerufen: 4. Februar 2022).
15 Siehe Anlage 3.
16 Wie Fußnote 10. Einzelheiten hierzu hat Frickel nicht vermerkt.
17 H. C. Beck, Chronik der Stadt Schweinfurt, Zweiter Band. Erste Abtheilung, Schweinfurt 1841, Sp. 106f.: „In diesem J. [1690] waren das kaiserliche Chizzolaische Regiment zu Fuß, und vom Dec. an 250 Mann Ingenieurs und Mineurs hier im Quartiere. … J. 1691 … Diese beständigen Einquartierungen fielen der Stadt sehr schwer. Fernere Einquartierungen kaiserlicher Truppen im Jan. und Nov. Durchzug der sächs. Artillerie nach dem Rhein den 28. Mai.“
18 Ebenda, Sp. 107.
19 Ebenda, „Da das Korn durch Frost Schaden gelitten, fing es an, theuer zu werden.“, Zweite Abtheilung Sp. 1: „Wegen Kornmangels ersuchte der Rath die Klöster Ebrach und Bildhausen um käufliche Ueberlassung von Früchten, und verbot den Verkauf von Getreide aus Oberndorf.“
20 Ebenda, (Sp. 2).
21 Kirchenbuch Arnstadt, Sterberegister, Jahrgang 1693, S. 949: „D. d. 28 Augusti ein Mann, Herr Johann Christoph Bach, gräfl Schwartzburgl Hoff= und Stad Musicus, so den 25 ejusd. verstorben, mit einer Leichen Predigt, so H. M. Martin Müller gethan[,] begraben aetat. 48 Jahr 6. monat 3. tage. NB die 6 gl vom geläute sind der witbe erlaßen word, weil Er der Kirche gedienet.“
22 Kirchenbuch Eisenach, Sterberegister, Jahrgang 1695, S. 572r.: „DOMINICA OCULI; den 24. Febr. […] Begraben, 1. H. Johann Ambrosius Baachen, Haußman, gratis“.
23 Johann Valentin Bach, in: Allgemeine musikalische Zeitung, Nr. 30, Juli 1843, S. 544.
24 H. Kock, Genealogisches Lexikon, S. 107.
25 H. C. Beck, Chronik der Stadt Schweinfurt, Zweiter Band. Zweite Abtheilung, Sp. 3: „(Kanzel.) Die in der Kirche zu St. Johann am 24. Juni mittels einer Predigt M. Pollichs, welcher alle Figuren an derselben erklärte, und einer Predigt M. Bargers eingeweihte Kanzel *) hatte dem Stifter 500 fl. gekostet.“
26 https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Frieden_von_Rijswijk&oldid=219335381 (Abgerufen: 25. Februar 2022).
27 Wie Fußnote 1, Kapitel 1.
28 Die Kinder waren: Johann Valentin (1669–1720), Anna Sibylla (1672–1743), Johann Christian (1679–1707), Johanna Elisabetha (1682–1737), Johann Georg (1683–1713), Catharina Margaretha (1686–1767).
29 Kirchenbuch Themar, Jahrgang 1697, S. 338.
Anlage 1
KB Themar, Taufregister, Jg. 1669, S. 77:
Johannes Valentinus, Dn. Georgij Christophori Bachens Cantoris et […]amci nostri filiolus nascitur in ipso festo trium Regum hora 3. pomeridiana et die inseq. 7. huius […] per baptismum inseritur. Confessionem u. pro […] et nomen dat Valentinus Ziegler civis et lanius (Pate Valentin Ziegler – civis et lanius: Mitbürger und Metzger).
KB Themar, Taufregister, Jg. 1670, S. 90:
Maria Juditha, Dn. Cantoris nostri Georgij Christophori Bachens filia nascitur 24 huius die Saturni et ex necessitate a […] Dia=[…] a ditus privatis baptisatur. Sistitur […] et ut membrum Eccla publice confirmatur die solis […] per Mariam Gertrudem, Dn. Johannis Georgij Wal[t]hen civis et […]ris Sularij uxorem (Patin: Maria Gertrud Waltz, Gattin des Suhler Handelsmannes Johann Georg Waltz).
KB Themar, Taufregister, Jg. 1672, S. 104:
30 Julij. Anna Sibylla, Praestantiss. ex literatiss. Dn. Georgij Christoph. Bachens, Cantoris Them. filiola. Festibus Dno Andrea Christophoro Reinick, Equol[…] Domitore in Vessera, ut et pri, Dicissima virgine Anna Sibylla, Viri Spectatissimi ac amplissimi, Dn. Johannes Wendelinus Winter, Praefecti, Themarensis longe dignissimi, filia […] unica, sic dilectissima (Paten: Andrea Christophore Reinik aus Vessra und Anna Sibylla, Tochter des Praefecten Johannes Wendelinus Windberg).
KB Themar, Taufregister, Jg. 1674, S. 117:
d. 19. Johannes Ernestus, Dni Georgl Christophori Bachens, Cantoris Themarensis filiolus baptizatur, testibus Dno Ernesto Landgravio et Dno Joanne Krechio Senatoribus Themarensibus. (Paten: Ernst Landgraf, Senator Johannes Krech).
KB Themar, Taufregister, Jg. 1676, S. 136:
1 d. 6. Januarii ipso Epiphan. festo Praestantissimi et Literatissimi Dni Georgl Christophori Bachens Cantoris Themarensis filiolus, Johannes Matthaeus, […] sacro fonte baptismatis levatur per Vivos Per-Reverendum, spectatissimum, Doctidsimorus, Dn. Mattheum Schmidten, Past. Lauttersdorffentem bene merentem, […] Dn. Johannem Rauen, Jurium Practicum solertissimum, Saltusq Silusiam Scribam dexterimum. (Paten: Matthäus Schmidt, Pastor zu Leutersdorf, und Johannes Rau, „Jurium Practicum Solertissimum“).
KB Themar, Taufregister, Jg. 1677, S. 150:
4. Apr. hor. s. vesp. Viri praestantissi et Literatissi Dni Georgii Christophori Bachens Cantoris Them. filiola in lucem edita seq. die S. ejusd. e S. Baptissmatis Fonte levatur per Domini Johannes Pe[…] Stadelmanns Actuarii Praefecturae Themar. uxorem dilecta Justinam et Dominum Johannem Abesser Seniorem, Senatorem ex Praefectu Aerarii Ecclastici Them. Infans voc: Justina Maria. (Paten: Justina, Gattin des Johannes Stadelmann, Aktuar der Praefectur, und Johannes Abesser sen., Senator).
KB Themar, Taufregister, Jg. 1679, S. 174:
15 Mart. h. 7. vesp. […] Eruditissi Dni Johannis Georgii Bachen Cantoris et Organoedi Them. filiolis Johannis Christianus lucem hanc hausit et seq. die [Sonntag] 16 hujus vitae aeternae et oium bonoru coelestium haeres adscriptus. Efonte Baptistico levabant eu Rev. Dno Johannes Schwab, Pastor Belrithensis fidelissus et Dnus Christianus Thiem Praefectus C[…]nobii Trostetensis. (Paten: Johannes Schwab, Pastor zu Belrieth, und Christian Thiem, Praefekt in Trostadt).
KB Themar, Taufregister, Jg. 1680, S. 191:
d. 1. Octobr. […] h. 7. v. Maria Elisabeth Dni Georgl Christophori Bachen Cantoris nostri filiola nascebat nascebatur, die seq. 2. h. […] Baptismum regenerabatur, ex CHRO offerebatur mediantibus Dni Sebastiani Schauers reverendi Pastoris in Oberstadt Maria Dorothea et Dni Abel Sebastiani Pharmacopoei Them. Euphrosyna Elisabeth, uxoribus dilectis. (Paten: Dorothea Scheuer und Euphrosyne Elisabeth Sebastiani, Ehefrau des Pharmazeuten Sebastiani).
KB Themar, Taufregister, Jg. 1682, S. 209:
d. 23. Mart. […] h. u. mer. Johanna Elisabeth Dni & Georgii Christoph. Bach, Cantoris nostri filia lucem hanc hausit; seq. die 24. h. per Baptismum Christo oblata Patrini erant Dn. Jo. Christoph Bach Musicus Arnstadiensis Genitoris Frater unus et alterius Fratris Johannis Ambrosii Bach Musici Isenacensis Uxor; quorum absentiu vices sustinebant Dnus Johann Otto Puellarum Informator Th. et [J] Sibylla Dni Jo. Krechen Consalis Conjux. (Paten: Johann Christoph Bach, Stadtmusiker in Arnstadt, und Elisabeth, Ehefrau des Eisenacher Stadtmusikanten Johann Ambrosius Bach).
Anlage 2a
Landeskirchenarchiv Eisenach, Ephorie Themar 13.1. Die Kirchenmusik zu Themar, 1695-1763:
„Designatio derer Zu der Kirchen Themar gehörigen Musicalischen Stimmen, welche, dem zeitigen Cantori Tit. H. Joh. Georg. Himelln zugestellet worden, den 9ten Januar 1695.
(1. Sacri Concentus, Joh. Leonh: Hasleri ab 8 voc., 8 bände, schwartz leder.
(2. Manuscripta, alt. ab 8 voc. Anonym. 8 bände geschrieben pergament mit weißen Ecken.
(3. Motetten (alpha, Michäel Altenburgii; und (betha, Joh. Thuringii; wobey noch andere Manuscripta [...] einem bande, ab 8 voc. in geschrieben noch gut pergament ohne Ecken. Dabey auch noch viel leer pappier gewesen, so aber meistens herausgeschnitten worden.
(4. Manuscripta, ab 8 voc. in schwartz pappier mit ledernen Ecken gebunden, ab 8 voc. 8 bände.
(5. Evangelischer Blumen=garten, W. C. Briegels Part. I. II. III. IV. [...] 8 bände, schwartz. pappier
(6. Andr. Hamerschmidts Kirchen= und Tafel=Music und Evangelisches Hosianna. 9 bände in weiß pergam.
(7. Musicalische Trost=qwelle W. C. Briegels à 4 voc. et 2 od 4 Strom. con contin. 1679. 9 bände weiß pergament.
(8. Melchioris Vulpii Evangelische Sprüche durchs gantze Jahr in 2 theilen, 4 bände in geschriebenen pergament.
(9. Northaußische Concerten in 4 bänden Goßlar de anno 1638 in schwartz pappier.
(10. Melchior. Vulpii Motetten ab 8 [...] de 1610. 9 bände in alt pappier.
(11. Vulpii Choralia,in 4to. in breter, mit Schweinsleder.
(12. Choralia in 8vo Joh. Hermani Scheines in 8vo in weiß pergament.
Anlage 2b
Landeskirchenarchiv Eisenach, Ephorie Themar 12-023, Signatur 109, „Diakonats – Besoldung und Accidentien der Geistlichen und Schuldiener“, Datierung: 1662–1694
INVENTARIUM [S. 3f. Kirchen Ornat, S. 5 der Orgell, S. 6 lateinische Schule]
Inn der lateinischen Schul, Zwoe Taffeln in Prima Class vnd doselbsten ein schwartz dannen Dischlein,
Eine große schwartze taffel mit linien in 2, Class vnd noch Drey Alte Stühl vndt Drey Pult.
Ahn Partibus Befinden sich auf dem Chor und in der Orgel.
1. Hieronimi Praetorij Jährliche Fest {Stücke in einem Bund.} [1–3 gemeinsam]
2 Johan Leo Haslers allerhand {Stücke in einem Bund.}
3 Erbach vieler zusammen gebrachte {Stücke in einem Bund.}
4 Vulpij Teütsche Evangelia.
5. Vulpij Lateinische Evangelia vnd andr mehr darinnen befindliche Stücke.
6. Northäußer Concert Stimmen.
7. Stimmen, darinnen allerhand geschriebene Lieder, so wohl Teütsche als lateinische zu befinden.
8 Michael Altenburgs Kirchen vnd Hauß gesänge.
9 Hartmans Geistlich Labsaal. {in einem Bund.} [9 und 10 gemeinsam]
10 Johan Thürings Geistliche gesenge. {in einem Bund.}
11 Acht neüe geschriebene Stimm Hr Johan Rau alhier verehrt.
12 Contrapunct Vulpij. Hr Ambtman Johan Christoff Winter f[er]ehrt.
13 Conttrapunct Crameri.
Mehr auf dem Chor.
Sechs Pult vndt Ein Bäncklein, darauf die Stimmen geleget werden.
An der Orgel.
Ein Kohlpfan, vnd Ein Leitterlein, darauf man auf die Orgel steiget.
[S. 7f.].
Anlage 2c
Musicalia und instrumenta, in die Kirche zu Themar gehörig, Alß:
1. Vulpij Lateinischer Evangelien und Moteten 1. und 2. theil zu 4 to.
2. Ejusdem Teütsche Evangelia à 4. voc: in 4 to.
3. Heinrich Hartmans Consortativa sacrae Synphonia in 24 moteten bestehende in 4 to.
4. Michael Altenburgs 1. 2. und 3. theil Geistlicher jntraden in 4 to.
5. Leonis Hasleri Sacri Concentus in 4 to.
6. Hieronymi Pratorij Cantiones sacrae de praecipius festis totius anni in 4 to.
7. Papistische jntonationes und Missae Zweyer autorvm.
8. Moteta sacra diversorvm autorvm, in 4 to.
9. Acht Stimmen, darein allerhand, meistens Hammerschmids Moteten geschrieben sind.
10. Acht Stimmen, welche noch nicht voll geschrieben sind, so Hr Johan Raw seel. Senator in die Kirchen verehrt.
11. W. C. Briegels Evangelischer Blumengartten 1. 2. /: welche Hr M. Stvmpf, Decanus seel. in die Kirchen verehrt:/ 3. und 4. theil.
Ejvsdem Trostgesänge, und
Ejvsdem Geistliche Psalmen.
12. Vulpij Gesang Buch in 4 to. von Hn Johann Christoph Wintern, Ambtsverwaltern seel. erkauvfft.
13. Scheins Gesang Buch in 8. so Hr Rav seel. erkaufft.
Anlage 3
„MUsa move plectrum, quo tristia carmina pangis,
Sunt deflenda tibi funera namque VIRI,
Quem tristis sibi nunc Ecclesia luget ademtum,
Quo Schola florebat publica publica, morte cadit.
Scilicet HEUNISCHIUS, Musarum spes & Asylum,
Mystarum Primas, morte peremptis, abit.
O funesta dies, O lamentabile tempus,
Quo feriunt nostrum tam fera fata Caput.
O dolor! O luctus! O terque quaterque miselli!
In quos haec subito nunc fera tela volant.
Ast sors haec hominum est; ad bustum cogimur omnes.
Ut sane aeternum constat in orbe nihil.
Non constans genus est, non gloria, nomen, honosque,
Nec quidquid porro vastus hic obis habet.
Omnia sunt rerum certae subjecta ruinae,
Saepius & subito, cum valuere, ruunt.
Quae spes ergo manet? num funditus interit omnis,
Qui sua per mortem lumina claudit homo?
Absit: vera loquor, qui CHRISTUM noscit JESUM,
Illius inque fide funeris arva petit,
Liber hic aeternae est a tristi carcere mortis,
Perpetuae & vitae gaudia certa tenet.
Debitae observantiae ergo paucula haec apposuit
Georgius Christophorus Bach /Cantor Svinf.“
In: Bey höchst=traurigem leich=begängniß Deß Hoch=Ehrwürdigen / Groß=Achtbaren und Hoch=Gelahrten Herrn M. CASPARIS HEUNISCHII etc. Bey seiner beerdigung den 21. Octobr. in der Hospital-Kirchen / zum Christ=schuldigsten Ehren=Gedächtnis vorgestellet von M. JO. WILHELMO BARGERO, Archi=Diacono & Gymnasii Professore. Schweinfurt 1691 (S.73f.).